Die SinN-Stiftung – Seelsorge in Nürnberg
In der SinN-Stiftung des evang.-luth. Dekanats Nürnberg bieten Haupt- und Ehrenamtliche mit und ohne Migrationshintergrund Beratungen sowie seelsorgerliche Begleitung für Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion an. Seit der Gründung im Jahr 2005 ist ein Netzwerk aus Projekten entstanden, in dem Russlanddeutsche und andere russischsprachige Menschen in Form von Selbsthilfe - aber auch für Außenstehende - Unterstützung anbieten. Das Projektnetzwerk besteht im Moment einerseits aus Stadtteilmüttern und Brückenmännern, die in der Geflüchtetenhilfe arbeiten. Sie finden das Projekt links unter „Beratung“. Weiterhin gibt es die Projekte „Lernträume“ und „Kinderworkshops“, die Sie unter dem Stichwort „Bildung“ auf dieser Seite finden. Und schließlich gibt es Bibelgruppen und Gottesdienste unter dem Stichwort „Gelebter Glaube“. Außerdem wird bei uns Tischtennis gespielt, es werden Gespräche über Gesundheitsthemen geführt und Chorgesang geübt.
Für Frieden in der Ukraine
Zusammen mit der Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern, dem Nürnberger Stadtdekan Dr. Jürgen Körnlein und Mitarbeiter:innen der SinN-Stiftung Nürnberg beteten am Samstag, den 26. Februar 2022 etwa 250 Menschen in der St. Lorenzkirche in der Nürnberger Altstadt für das Ende des Krieges in der Ukraine.
Auszug aus dem Fürbittgebet, das in der Kirche auf Deutsch, Russisch und Ukrainisch gelesen wurde
Barmherziger Vater aller Menschen, du bist ein Gott, der den Frieden liebt! Vor dich treten wir in dieser Zeit des Krieges – mit all unserer Angst, unserer Unruhe, unserem Zorn, unserer Ratlosigkeit und Verzweiflung. Höre unsere Bitten und verschließe dich nicht vor uns!
Wir bitten dich für alle Menschen in der Ukraine, die durch den Krieg in ihrem Land bedroht sind. Wir bitten dich für alle Familien und Freundschaften, die es zwischen den Fronten zu zerreißen droht. Wir bitten dich für alle Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Militär. Wir bitten dich für alle Menschen, die gegen diesen Krieg protestieren, die für Frieden und Freiheit auf die Straße gehen.
Wir bitten dich für uns hier in Deutschland. Besonders bitten wir für alle Menschen in unserem Land, deren Blick sich angstvoll auf das Geschehen im Osten Europas richtet, weil ihre Familien, Freunde und Kollegen betroffen sind.
Lass uns alle die Augen nicht abwenden und das Richtige tun. Lehre uns, mit unserer Hilflosigkeit umzugehen. Gib, dass wir als Gemeinde und Gesellschaft fest zusammenstehen.
Lass uns den Völkerhass und die Gewalt überwinden, wo immer wir können. Befreie uns von der Last der Vergangenheit, wo die Geschichte nur neues Leid und Kriege hervorbringt, und weise uns Wege in eine gemeinsame Zukunft, zu Frieden und Versöhnung.
Rufe uns in die Nachfolge Jesu Christi – Sohn Gottes und Bruder aller Menschen und knüpfe Netze der Liebe und des Trostes unter uns durch deinen Heiligen Geist.
Amen
"Mein Glaube, Dein Glaube, kein Glaube - unser Land". Mit diesem Thema war der Bürgerpreis des bayerischen Landtags ausgeschrieben, den wir 2017 erhielten. mehr
Gedenkjahr 2021:
Leben mit Rissen und Brüchen. 80 Jahre Deportation Russlanddeutscher. Gedenken an Vertreibung und Verlust von Heimat.
Am 14. November 2021, veranstaltete die SinN-Stiftung gemeinsam mit der Freien Mennonitischen Gemeinde Nürnberg, dem Amt für Gemeindedienst und der Aussiedlerseelsorge der Evang.-Luth. Kirche in Bayern einen Tag des Gedenkens an die Opfer der Deportationen, die durch den Stalinerlass im August 1941 ausgelöst worden waren.
"Für die russlanddeutsche Geschichte wurden niemals Denkmale gebaut. Wir haben keine Erinnerungsorte!" sagte Kornelius Ens, Leiter des Museums für russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold, am Vormittag des 14. November im Haus Eckstein des Dekanats Nürnberg. 1941 sei festgefroren worden, was bereits in der Mitte des 19. Jh. begonnen hatte: Die Deutschen sollten aus dem Leben und der Geschichte der Sowjetunion verschwinden. Die Strategie war erfolgreich, denn bis heute ist die Geschichte der Russlanddeutschen weder in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion noch in Deutschland allgemein präsent. Die Russlanddeutschen finden ihre Geschichte nirgends, sondern stoßen statt dessen immer wieder auf großes Unverständnis. Dabei ist die Geschichte der Russlanddeutschen ein selbstverständlicher Teil der deutschen Geschichte, sagt Kornelius Ens. Ihre Auswanderung vor Hunderten von Jahren ist genauso mit der deutschen Geschichte verknüpft wie die Deportation vor 80 Jahren eine Folge des deutschen Faschismus und dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion ist. Aus der russlanddeutschen Geschichtslosigkeit heraus führt ein Weg: Der Weg des Erzählens. So appellierte Kornelius Ens an seine Zuhörer:innen, die eigene Geschichte zu erzählen. Sein zweiter Appell galt den deutschen Kultusministerien: Nehmen Sie die Geschichte der Russlanddeutschen in die Schul-Lehrbücher auf!
Am Nachmittagdes 14. November fand ein festlicher Gedenkgotesdienst in der Sebalduskirche in Nürnberg statt, der hier angeschaut werden kann:
Vorankündigung:
Zwei Erinnerungs-Exkursionen ins Museum für Russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold bietet die Aussiedlerseelsorge der Evang.-Luth. Landeskirche 2022 an: Am 21./22. Mai 2022 und am 01./02. Oktober 2022.
Das genaue Programm und eine Ausschreibung folgen in Kürze. Anmeldungen sind bei Dr. Sabine Arnold möglich. Tel: 0171-8141928.
Die Meinung von Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion ist gefragt
Die Evangelische Hochschule in Nürnberg interessiert sich für Menschen mit russlanddeutschen Wurzeln, die in der Evangelischen Kirche in einem Ehrenamt arbeiten. Den Auftrag dazu gab die Kirchenleitung in München über das Amt für Gemeindedienst. Das Ziel ist, Ehrenämter für Russlanddeutsche attraktiver zu machen.
Da auch die SinN-Stiftung an der Umfrage beteiligt ist, habe eine Bitte an Sie: Kennen Sie russlanddeutsche Ehrenamtliche in Kirchenvorständen oder anderen kirchlichen Ehrenämtern, oder sind Sie vielleicht selbst jemand mit diesem familiären Hintergrund? Wir suchen Russlanddeutsche, die bereit sind, im Herbst an einer Online-Befragung über ihr kirchliches Ehrenamt, ihre Erfahrungen mit der Kirche und ihre Erwartungen an die Kirche teilzunehmen.
Wenn Sie jetzt „Ja“ sagen, oder „Ja, da ist doch bei uns in der Nachbargemeinde der Waldemar oder der Dima, die Ella oder die Nina…“ Wenn das so ist, wären Sie dann bitte so freundlich, uns unter dem hier angegebenen Link Ihre Kontaktdaten zu hinterlassen, damit wir im Herbst auf Sie zukommen können.
Bitte klicken Sie HIER.
Ganz herzlichen Dank! Sie sind uns eine große Hilfe bei unserem Bemühen, unsere Kirche zukunftsfähig zu machen.
Dr. Sabine Arnold (Projektleiterin der SinN-Stiftung und Referentin des AfG für Vielfalt in der Gemeindeentwicklung/Interkulturalität)
Hurra! Unsere Einkaufsheld:innen erhielten den Ehrenamtspreis der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 2021
Manchmal geschehen auch mitten in der Corona-Pandemie richtig gute Sachen. Die Einkaufsheld:innen der SinN-Stiftung z.B. sind so ein Lichtblick. Seit Beginn der Pandemie erledigten sie Einkäufe und Besorgungen für Menschen, die aufgrund ihres Alters oder einer Krankheit zu den besonders gefährdeten in der Corona-Pandemie gehören.
Und jetzt wurde aus dem Lichtblick ein Scheinwerferlicht, denn die Einkaufsheld:innen konnten die Jury des Ehrenamtspreises der Evang.-Luth. Kirche davon überzeugen, dass sie für ihre Hilfsbereitschaft und ihren Einsatz den Ehrenamts-Preis 2021 verdient haben.
Wir freuen uns natürlich sehr!
Jugendliche Ehrenamtliche, die in normalen Zeiten bei der Kinderbetreuung unserer Kinder-Theaterworkshops helfen, boten einen Einkaufsdienst für ältere und kranke Menschen in Nürnberg an. Alle Jugendlichen sprechen Deutsch und Russisch.
Osterworkshop 2021 - total digital: Und wer umarmt mich?
Wir konnten uns nicht im Workshop treffen - leider. Aber wir haben zusammen einen kleinen Film gestaltet. Schaut mal her: mehr
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